Südkoreanischer Gesetzgeber setzt sich für Überdenken der Einführung von KI-Lehrbüchern an Schulen ein

Die ehemalige Lehrerin und derzeitige Mitglied der Demokratischen Partei Koreas, Seung-ah Baek, hat kürzlich Bedenken über die überstürzte Einführung von KI-gestützten digitalen Lehrbüchern an südkoreanischen Schulen geäußert. Die Einführung der KI-Digitallehrbücher ist für das erste Semester des nächsten Jahres geplant und soll die Bildungslandschaft für bestimmte Jahrgänge an Grundschulen, Mittelschulen und Oberschulen verändern, wobei der Fokus auf Mathematik und Englisch liegt. Diese Einführung ist jedoch Teil eines größeren Plans, bis zum Jahr 2028 umfassend auf KI-Lehrbücher umzusteigen, nach einer Testphase von 2025 bis 2027.

Seung-ah Baek hat eine Unterbrechung des Einsatzprozesses gefordert, wobei sie Probleme wie fehlende gründliche Tests zur Wirksamkeit, enorm hohe Kosten und mangelhafte Vorbereitungen an der Bildungsfront anführt. Ihre Besorgnis beruht auf dem offensichtlichen Fehlen eines Konsenses unter der Bevölkerungsmehrheit, einschließlich der Lehrkräfte, hinsichtlich der digitalen Lehrbuchpolitik.

Die Gesetzgeberin betonte, dass viele Bildungsexperten die KI-Lehrbuchprototypen bewertet haben und feststellten, dass sie sich nicht wesentlich von den bereits auf dem Markt verfügbaren privaten Bildungsmaterialien unterscheiden. Außerdem wies Baek darauf hin, dass Südkorea anscheinend das einzige Land ist, das auf die Einführung von KI-Lehrbüchern drängt, und dass die Vorbereitungsstufen für einen solchen radikalen Wechsel als unzureichend angesehen werden.

Baek kritisierte auch die potenzielle Verschwendung öffentlicher Gelder im Zusammenhang mit den KI-Lehrbüchern, die bis zu zehnmal teurer sein könnten als aktuelle gedruckte Lehrbücher. Sie stellte die massiven finanziellen Auswirkungen den aktuellen Kosten gegenüber und deutete an, dass die Maßnahme unbeabsichtigt einen umfangreichen neuen Markt für große Bildungstechnologieunternehmen schaffen könnte.

Des Weiteren äußerte Baek Zweifel an der Bereitschaft der Pädagogen und der Schulumgebung, KI-Lehrbücher effektiv zu assimilieren. Sie kritisierte das unverhältnismäßig hohe Budget, das für die Lehrerausbildung bereitgestellt wurde, was sie angesichts des unfertigen Zustands der digitalen Lehrbücher als übermäßig bezeichnet.

Als Befürworterin einer sorgfältig entwickelten Lernumgebung drängt Seung-ah Baek das Bildungsministerium, die sofortige Einführung digitaler Lehrbücher zu überdenken und stattdessen ihren Nutzen gegenüber den traditionellen Lehrbüchern durch umfassende Forschung und Analyse nachzuweisen. Sie plädiert für eine Bildungspolitik, die überlegtes, theoretisches Entscheiden vermeidet und auf Feedback aus tatsächlichen Unterrichtsumgebungen hört.

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