Proteinmarker versprechen personalisierte Behandlungen bei Multipler Sklerose

Eine bahnbrechende Studie, durchgeführt von Forschern der Linköping University, des Karolinska-Instituts und der University of Skövde, hat eine Gruppe von nur 11 Proteinen identifiziert, die langfristige Behinderungen bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) präzise vorhersagen können. Diese Entdeckung könnte die Art und Weise, wie Behandlungen aufgrund der erwarteten Schwere der Krankheit individuell angepasst werden, revolutionieren.

Die Wissenschaftler analysierten Proben von 92 Personen mit Verdacht auf oder kürzlich diagnostizierter MS über einen Zeitraum von bis zu 13 Jahren. Indem sie Protein-Daten mit Informationen aus medizinischen Aufzeichnungen und bildgebenden Scans kombinierten, verwendeten die Forscher maschinelles Lernen, um Proteine zu identifizieren, die den Krankheitsverlauf vorhersagen können.

Die leitende Autorin Julia Åkesson erklärt: „Wir kamen zu dem Schluss, dass es wichtig ist, diese Proteine im Liquor cerebrospinalis zu messen, da dies besser widerspiegelt, was im zentralen Nervensystem vor sich geht, im Vergleich zur Messung im Blut.“

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die schützende Myelinscheide um Nervenzellen angreift. Dies führt zu beeinträchtigter Signalübertragung. Der Krankheitsverlauf und die Schwere der Krankheit können bei den einzelnen Personen stark variieren, was die Notwendigkeit personalisierter Behandlungsstrategien unterstreicht.

Das Ziel des Teams bestand darin, frühzeitig diejenigen Personen zu erkennen, die wahrscheinlich aggressivere Behandlungsmöglichkeiten benötigen. Dies würde es den Gesundheitsdienstleistern ermöglichen, effektiver einzugreifen und langfristige Behinderungen zu verhindern.

Der leitende Forscher Mika Gustafsson bemerkt: „Ich glaube, wir sind einen Schritt näher an einem Analysetool, mit dem ausgewählt werden kann, welche Patienten in einem frühen Stadium der Krankheit eine wirksamere Behandlung benötigen.“

Darüber hinaus bestätigte die Studie, dass ein spezifisches Protein namens Neurofilamentleichtkette (NfL) als Biomarker für die Krankheitsaktivität im Kurzzeitbereich zuverlässig ist. Dieses Protein, das aus geschädigten Nervenfasern austritt, kann bis zu zwei Jahre lang anzeigen, wie aktiv die Krankheit ist.

Die Stärke dieser Studie liegt in der umfangreichen Proteinanalyse, die mit einer hochsensiblen Methode namens Proximity Extension Assay kombiniert mit Next-Generation-Sequencing (PEA-NGS) durchgeführt wurde. Diese Technologie ermöglicht die genaue Messung von Proteinen selbst in sehr geringen Mengen.

Die Ergebnisse dieser Studie liefern nicht nur wertvolle Erkenntnisse für die Vorhersage individueller Krankheitsverläufe bei Multipler Sklerose, sondern bieten auch vielversprechende Ansätze für die Entwicklung personalisierter Behandlungsansätze. Durch die Reduzierung der Analyse auf nur 11 Proteine hoffen die Forscher, den Prozess für weitere Forschungen und klinische Anwendungen zugänglicher und kostengünstiger zu machen.

The source of the article is from the blog queerfeed.com.br

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